Heimatverein Beesten e.V.
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Postkarten
Diese älteste vorhandene Ansichtskarte Beestens, beschrieben 1898, ist mit den wichtigsten
Gebäuden versehen. Diese Karte ist ein typischer Ausdruck des Lebensgefühls im Kaiserreich und
um die Jahrhundertwende: eine positive Grundstimmung mit einer Mischung aus Selbstbewusstsein
und wirt-schaftlichen Aufbruch,
verbunden mit Wertschätzung
von Kirche und Religion.
Das Bahnhofsgebäude zeigt die
Verbindung nach außen an; für
den Gast stehen Unterbringungs-
und
Bewirtschaftungsmöglichkeiten
zur Verfügung, und mit der
Molkerei wird auch auf die
wirtschaftliche Kompetenz
hingewiesen. Tatsächlich hat ja
auch die Bahnlinie Rheine-
Quakenbrück mit ihrer Station in
Beesten durchaus einen
wirtschaftlichen Impuls gesetzt.
Interessanterweise ist der Kirchturm der Pfarrkirche durchgestrichen. Die Erklärung steht gleich
nebenan: Der Kirchturm war kurz vor dem Absenden der Karte abgebrannt.
Eine fast identische Lithographie, etwas später erschienen, zeigt zusätzlich das Beestener Pfarrhaus
(heutiges Michaelhaus).
Diese Karte wurde 1911 nach
Holland versandt.
Neben den damaligen Gaststätten
wird auch die nur wenige Jahre
zuvor gebaute Schule nebst
Lehrerwohnung abgebildet.
Ansicht von Windmühle, Milchtrocknung, Molkerei, Kirche und dem Haman´schen Miethaus
„Scheffer“ etwa 1936 kurz nach der Beendigung der Aa-Begradigung.
links oben:
Milchtrocknung nach Fertigstellung
des ersten Bauabschnittes aus Süd-
Ost-Richtung
links unten:
Anlegen eines neuen Flussbettes
der Gr. Aa unter Einsatz einer
Loren.Bahn
rechts oben:
Wohnhaus der Geschwister
Garmann kurz nach Fertigstellung
Im Vordergrund die Brücke über die Große Aa.
Im Jahre 1934 entstand die Milchtrockunungsgenossenschaft Beesten eGmbH, ein
Verwertungsbetrieb umliegender Molkereien. das hinter dem Molkereigebäude errichtete Werk
belieferte mit der Produktpalette
Sahne-, Vollmilch- und
Magermilchpulver die Süß- und
Backwarenindustrie. Auch der Um-
und Erweiterungsbau der
damaligen Molkereigenossenschaft
Beesten eGmbH im Jahre 1936
(Gründung 1889) ist auf dieser
Postkarte dokumentiert.
Die Beestener Windmühle, erbaut
im Jahre 1870, hatte bereits seine
Blütezeit überschritten.
Bei einem heftigen Sturm verlor die
Mühle 1929 zwei Flügel. Seither
trieb ein Teeröl-Motor die
Mahlgänge an. Der gemauerte Mühlenstumpf, von dem im Jahre 1948 bereits die aufgesetzte
Holzkonstruktion abgenommen wurde, musste 1968 dem im Jahre 1967 neu errichteten Milchwerk
weichen.
Erbauer waren der Kaufmann und Schenkwirt Bernard Kunkemöller und die Colone Gisbert
Beestemöller und Johann Haman.
Letzer Mühlenpächter war seit dem 12. Mai 1929 Georg Lüken. Als Vorgänger sind Wundersitz,
Kömmelt, Josef Grelle und Diek bekannt.
Der abgebildete Beestener Bahnhof, der über Jahrzehnte
eine starke Ausrichtung Beestener Bürger auf die
Einkaufsstadt und das Gymnasium Rheine bewirkt hatte,
verlor durch den rasch zunehmenden Pkw-Verkehr schnell
an Bedeutung.
Das stattliche Gebäude ist heute in einem schlechten
baulichen Zustand.
Der Gasthof von Joh. Meese mit einigen Gästezimmern war
für etliche Handlungsreisende und Ingenieure über
Jahrzehnte ein gern besuchter regelmäßiger Stützpunkt.
Eine schattige Gartenterasse zwischen Landstraße und
Gasthausgebäude gab ein gemütliches Ambiente für
kartenspielende oder diskutierende fröhliche Runden.
Diese Karte wurde 1936 versandt.
Am 9. November 1921 fand in Beesten gegenüber der alten Volksschule die Grundsteinlegung zum
Kriegerdenkmal statt, zu dessen Errichtung der örtliche Kriegerverein die Initiative ergriffen hatte.
Im Zuge einer erheblichen
Erweiterung der Landesstraße 57
musste das hier abgebildete
Kriegerdenkmal auf den Kirchplatz
versetzt werden. Leider blieb die
eindrucksvolle Kuppel und die sie
stützenden Säulen nicht erhalten.
Gebaute Erinnerung an die Beestener Tödden:
Aus Richtung Schapen kommend fällt der Blick unwillkürlich auf ein altes Fachwerkhaus an der Ecke
Hauptstraße/Speller Straße/Mühlenweg - über Generationen Sitz einer Beestener Töddenfamilie
Schlichters Gasthof ging im letzen Jahrhundert durch Kauf an den Wirt Pelle, dessen Familie das
Gasthaus nun seit vier Generationen bewirtschaftet.
Dem Bahnhof gegenüber betrieb der Gastwirt Carl Heßling in Beesten den "Gasthof zum Bahnhof".
Diese Karte hat allein aufgrund des pompösen
Thekenaufbaues und des vor dem Gasthof geparkten
Oldtimers auch nostalgischen Wert.
Blickfang der um 1960 entstandenen Luftbildaufnahme ist die St. Servatius-Kirche aus nordwestlicher
Sicht. Der im jahre 1936 errichtete große Anbau ist für den Betrachter besonders plastisch
wiedergegeben.
Vor der Kirche von links nach rechts
angeordnet: die kleine Dorfschmiede
"Richterin-Fehren", die Gebäude
"Altes Pfarrhaus" mit Pfarrgarten,
Haus "Leenken" und "Wäscherei-
Genossenschaft".
Direkt vor der Kirche befand sich der
alte Gasthof Beckmann (Abbruch im
Jahre 1968). Im alten Saal fanden
zahlreiche regionale Versammlungen
sowie praktisch alle größeren
Veranstaltungen des Ortes statt:
Schützenfeste, Kirmesfeiern, Laien-
Theaterspiel, Hochzeiten und
öffentliche Tanzveranstaltungen. Über
rund zwei Generationen dürfte beim
Zustandekommen vieler
Bekanntschaften der große Saal Pate
gestanden haben.
Die Karte ais dem Jahre 1957 fixiert die damalige Ansicht der heutigen Hauptstraße, wie sie seit der
Zeit kurz vor Kriegsbeginn für rund zwei Jahrzehnte das Ortsbild prägte.
Im Vordergrund das Kaufhaus "Geschwister Garmann / Manufakturwaren - Kolonialwaren". Das
Obergeschoss war viele Jahre
Domizil der Beestener
Schwesternstation der Thuiner
Franziskanerinnen. Vor dem
Hintergrund der beiden
Beckmannschen Gebäude -
Kreissparkasse-Zweigstelle und
Gasthof mit Bäckerei und
Lebensmittelladen - präsentiert sich
hinter der Dorflinde die alte
Beestener Volksschule am
Kirchplatz. Erbaut im Jahre 1820
wurde das Gebäude bis 1905 als
Schule und anschließend für
verschiedene Zwecke bis zum
Abbruch 1961 genutzt.
Die im Jahre 1920 hergestellte Karte ist das einzige Bilddokument von der beim Kirchenanbau im
Jahre 1936 weitgehend abgebrochenen Nordwand. Sie war der Rest des zu Anfang des 16.
Jahrhunderts bei einer Kirchenerweiterung abgebrochenen Kirchenschiffs